Ein guter Weg, tief in diese aufregende Stadt einzutauchen, ist es, ein paar der vielen Märkte zu besuchen. Die Madrileños kaufen Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch immer noch gerne auf den traditionellen überdachten Märkten, aber in den letzten Jahren sind schillerndere Gourmet-Versionen überall in der Stadt wie Pilze aus dem Boden geschossen. In einigen Fällen sind es Modernisierungen bestehender Lebensmittelmärkte, die unter dem Konkurrenzdruck der Supermärkte stehen - wie der überaus beliebte San Miguel in der Nähe der Plaza Mayor - während andere völlig neu sind. Einige mischen konventionelle Stände mit Tapas-Bars, und andere sind eher wie gastronomische Food-Courts, oft mit einem renommierten Koch oder zwei, wo die Menschen einen Teller mit Garnelen von einem Stand und ein halbes Dutzend Austern von einem anderen kaufen und danach einen ruhigen Platz suchen, wo sie ihre Einkäufe in Ruhe verzehren können. MadrEat, der ein paar Dutzend Lebensmittel-Lastwagen zusammen bringt, ist seit seinem Start vor einem Jahr ein großer Erfolg. Er findet einmal im Monat von Frühjahr bis Herbst statt, könnte aber in der nahen Zukunft wahrscheinlich häufiger und an mehreren Orten über die Bühne gehen. Bei einigen Märkten geht es außerdem nicht nur ums Essen. Der sonntägliche Rastro Straßenmarkt zieht riesige Menschenmengen an, und es gibt eine wachsende Zahl von anderen interessanten Monatsmärkten in In- und Outdoor-Locations mit Fokus auf Vintage-Kleidung und Möbeln sowie Original-Kunst und Design.
San Antón, im Viertel Chueca direkt an der Gran Vía, war ursprünglich ein traditioneller Markt, der aber mit Galerie-Stockwerken umgebaut wurde, um Platz für Tapas-Bars und Feinkoststände zu schaffen, die zum hippen Flair der Gegend passen. Dies ist immer noch ein Markt, wo Einheimische einkaufen können, obwohl die Tomaten jetzt poliert werden, das Fleisch bio ist, die Schalentiere als Kunstwerke durchgehen würden und die Bohnen und Linsen wie Edelsteine in Säcken glänzen. Es gibt in der Regel eine Ausstellung, und es könnte auch eine Art gastronomische Veranstaltung geben. Bei Murua können Sie aus ganz Spanien Olivenöle probieren, bevor Sie sich entscheiden, welches Sie kaufen möchten - viele gibt es in praktischen kleinen Flaschen. Machen Sie Halt bei 7 Delicatessen, um Spezialitäten und Weine von den Kanarischen Inseln zu verkosten, oder bei Delicious Coffee für einen Kaffee mit einem Stück selbstgebackenem Kuchen. Und verpassen Sie nicht die Stierschwanz-Burger mit kristallartigem Payoyo Käse aus Cádiz am Volapié Stand mit andalusischen Tapas. Aber was Sie wirklich wissen müssen, ist, dass sich auf der obersten Etage eine Terrasse mit einer ziemlich groovigen Bar mit Blick über die Dächer befindet. Schnappen Sie sich einen Barhocker und bestellen Sie einen spritzigen Nachmittags-Cocktail.
Dieses riesige Kino wurde in eine spektakuläre gastronomische Drehscheibe auf mehreren Ebenen verwandelt, wo Sie an den Ständen Lebensmittel aus ganz Spanien und darüber hinaus auswählen können. Tagsüber flüchten betuchte Kunden von den Designer-Boutiquen an der nahe gelegenen Serrano-Straße hierher, um ihre Füße auszuruhen, während sie einen Salat von La Huerta de Merchina oder eine stärkende Schüssel Linseneintopf von De Cuchara genießen. Menschen kommen vorbei, um Säfte, Smoothies und Snacks bei Gold Gourmet für ein Picknick im Buen Retiro Park zu kaufen, oder sich ein Stück verführerischen Kuchen von Mama Framboise zu gönnen. In der Nacht dreht sich dann alles um die Cocktails im El Palco, begleitet von Ibérico-Schinken, Sushi, Ceviche oder Tacos.
Spanische Spitzenköche einschließlich Ramón Freixa, Paco Roncero, Marcos Morán und Pepe Solla stehen hinter einigen der Verkaufsstände, und oft gibt es Kochvorführungen oder Essens- und Weinverkostungen, sowie Ausstellungen und Performances. Zu später Stunde beleben Live-Musik und DJs die Atmosphäre, wenn die Massen hereinströmen. Es gibt ja genügend Platz zum Tanzen.
Antón Martín, zwischen dem Reina Sofía Museum für zeitgenössische Kunst und der Plaza de Santa Ana, ist seit 75 Jahren im Geschäft und immer noch ein richtiger lokaler Markt - es gibt einen eigenen Stand für Innereien - aber auch eine immer größere Auswahl an interessanten Gourmetständen wie La Mar de Algas, der alle Arten von Algenprodukten aus Galizien verkauft. Wenn Sie ein fernes Klappern und Stampfen hören, kommt es von der Flamenco-Schule in der obersten Etage. Anstatt nur herumzulaufen, erhalten Sie Insider-Informationen auf einem Rundgang durch den Markt und die traditionellen Geschäfte in den umliegenden Straßen mit Devour Madrid. Dies bedeutet, dass Sie alles über die Angebote sonderbarer Gemüsesorten herausfinden können, und wenn Sie mutig genug sind, lassen Sie sich von Ihrem Guide von jenen undefinierbaren Tier-Teilen und dem eher unheimlichen Fisch auf dem Teller erzählen. Bei Donde Sánchez können Sie Weine aus den Regionen, die Sie vielleicht nicht kennen, und Feinschmecker-Geschenke erwerben. In der Nähe des Marktes finden Sie Mantequeria Cabello ein familiengeführtes Lebensmittelgeschäft, das es seit 1877 gibt und damit das älteste Geschäft in Madrid ist. Bunte Thunfischdosen und Gläser mit rotem Paprika säumen die Regale hinter der Theke, wo Ángel und Mario Cabello ihre vielen Stammkunden mit einem Lächeln bedienen, während Sie über die Geschehnisse im Viertel diskutieren.Es ist, als ob Supermärkte nie erfunden worden wären.
Was macht die Faszination alter Schlüssel aus? Wer weiß - doch auf dem Rastro Flohmarkt gibt es immer jemanden, der auf dem Bürgersteig hockt und einen Haufen von ihnen mit einem ernsten Blick betrachtet. Rund um den weitläufigen Straßenmarkt auf der Suche nach Plunder zu streifen, ist schon lange ein beliebter Zeitvertreib in Madrid - vor allem, wenn man es nicht ins Bett geschafft hat und Samstagnacht „durchgemacht“ hat (was in der spanischen Hauptstadt übrigens eher die Regel als die Ausnahme ist). Gehen Sie zur Hauptstraße auf Ribera de Curtidores, aber biegen Sie dann in die Seitenstraßen ab und tauchen Sie ein in kleine Läden mit Antiquitäten, Vintage-Kleidung und alten Schallplatten. Sie werden etwas kaufen, von dem Sie gar nicht gewusst haben, dass Sie es haben möchten. Schauen Sie entlang des Weges in der pulsierenden Cruz Bar auf ein paar Schwertmuscheln vorbei oder in der Casa Amadeo um die Ecke, besser bekannt als Los Caracoles, auf eine dampfende Schüssel mit Schnecken (vor Ort wird Ihnen klar, warum). Biegen Sie nochmals ab, und bestellen Sie lautstark einen verlockenden Teller mit gebratenen Sardinen in der Bar Santurce. Nebenan stehen die Menschen Schlange am Aceitunas Jiménez, der mit Kübeln von Oliven und eingelegtem Gemüse vollgestopft ist - probieren Sie die Baby-Auberginen. Schlendern Sie dann bergab und am Ende stehen Sie wieder Schlange in El Capricho Extremeño für ein Stück Brot, gekrönt mit zischenden Garnelen in Knoblauch. Wenn Sie die ganze Nacht auf waren, sollten Sie sich jetzt schön langsam erholen.