Am 5. Mai 2016 wurde im Kostüm-Institut des Metropolitan Museums in New York die Ausstellung „Manus X Machina: Mode im technologischen Zeitalter“ unter der Federführung von Andrew Bolton eröffnet, mit der Idee einen zunehmenden Trend im zeitgenössischen Modedesign zu untersuchen: die Nutzung von Tools und Know-how aus der Welt der Technik in der Gestaltung von Kollektionen, die daher eine wahre Revolte der Schneiderei, des Kunsthandwerks und der disruptiven Evolution darstellen; eine Mischung handgearbeiteter und lasergeschnittener Kreationen, die das Wesen der Mode tout-court revolutionieren und bereichern.
Die holländische Modedesignerin Iris Van Harpen hat den 3D-Druck zu einem wahren Juwel in der Krone ihres kreativen Talents gemacht. Als Vorreiterin dieses besonderen technischen Verfahrens (ihre erste Kreation geht auf 2009 zurück) erstaunt Van Harpen mit jeder neuen Kollektion – nicht zuletzt mit der namhaften Sejaku F / W 2016, die sie mit einer traumhaften Installation im Oratoire du Louvrevon Paris im Mai vorgestellt hat - und präsentiert ein echtes multisensorielles Erlebnis, das durch die Verwendung verschiedener Materialien und Stile bereichert wird. Das Ergebnis sind Kreationen, die an Skulpturen erinnern, sanfte Seidendrapierungen, die weich über die weibliche Silhouette fallen.
Der kreative Prozess Van Harpens beginnt immer mit einer Skizze, die dann einer sorgfältigen Verarbeitung mit dem Compter unterzogen und mit der Hilfe von Architektur- und Grafikexperten weiterentwickelt wird. Das erfordert Konzentration und sehr oft extrem lange Studienzeiten.
Gewinnerin der internationalen 3D-Printshow von Paris in der Kategorie der besten Modedesigner ist die in Tel Aviv geborene und aufgewachsene israelische Designerin Noa Raviv. Sie hat das internationale Publikum mit ihrer ganz in 3D gefertigten Hard Copy Kollektion verblüfft, die ein Loblied auf die griechisch-römische Tradition ist: die Formen und Konzepte der Kleidungsstücke sind an einer zeitlosen, klassischen Eleganz inspiriert, die in einen massiven Futurismus mündet - eine Art expressiver Avantgarde, was die Schnitte und Geometrien anbelangt. Durch Manipulation der Bilder mit dem Computer und mit Hilfe eines im 3D-Druck führenden israelischen Großunternehmens, bestand die Arbeit der talentierten Designerin Raviv im „Spiel“ mit kontrastierenden Materialien und dem Gegensatz von Schattierungen, Drapierungen und Farben, durch eine gekonnte Mischung künstlerischer Talente zur Schöpfung einer traumhaften, fast ätherischen Kollektion, die eine Hommage an die weiblichen Formen darstellt und das Beste ihres Potentials zur Geltung bringt.
Im Jahr 2005 haben die Designer Gabriel Asfour, Angela Donhauser und Adi Gil die New Yorker Marke ThreeasFour geschaffen. einige ihrer kreativen Experimente sind in der permanenten Sammlung des Victoria and Albert Museums in London und im Kostüm-Institut des Metropolitan Museum of Art zu sehen. Vor Kurzem hat die Marke eine Kollektion mit dem evokativen Namen Interdimensional hervorgebracht; diese ermutigt die Nutzung cleverer Technologien und 3D-Laserdrucker, um in den Kleidungsstücken und Accessoires eine Welt komplexer Nuancen und multipler Dimensionen zusammenzuführen, die ein Synonym für die vielen Beziehungen und Zusammenhänge sind, die das alltägöliche Leben ausmachen. Eine bewusste Mode, die durch Formen und Geometrien kommuniziert, um diese für die auf vielen Ebenen aktive Frau von heute zeitgenössisch zu gestalten. Die Mode dieses kreativen Trios ist visionär und erkundet ästhetische Grenzen in einem 360-Grad-Radius. Oft betritt sie den experimentellen Boden einer aufrichtigen und kompromisslosen Avantgarde.
Der Schmuck von Rosalba Balsamo wurde von der Mailänder Triennale für die Neue italienische Design-Ausstellung 2.0 ausgewählt, die buchstäblich durch die ganze Welt gereist ist, um die Kollektionen kreativer italienischer Talente zu präsentieren, die für Qualität und Innovation stehen. Der Schmuck der intelligenten und neugierigen Designerin sind Meisterwerke der Technologie, die speziell konzipiert wurden, um Accessoires - Schmuck in diesem Fall - die eine direkte Erweiterung der Persönlichkeit und eine intime Note ihres Trägers darstellen, zu harmonisieren.
Wie bei dem berühmten, im Jahr 2009 in limitierter Auflage gefertigte Diamantarmband aus Silber und Gold, Hommage an das Talent von Gio Ponti, setzt die neapolitanische Designerin bereichs- und fachübergreifende Fähigkeiten ein, auch weil ihre Erfahrungen von Bildhauerei bis hin zum Bühnenbildentwurf reichen; oft benutzt sie Rhinoceros - ein architektonisches Modellierprogramm - für ihre Kreationen und assembliert sie mit einer Vielfalt unterschiedlicher Techniken, von fotochemischer Ätzung bis hin zum Laserschweißen; dadurch wird der Schmuck zu einem fruchtbaren Boden für einen Austausch und Vergleich zwischen High-Tech-3D-Verfahren und reiner künstlerischer Intuition.