Das historische Zentrum - die Wurzeln von Dubai - liegen am Fluss, seiner Lebensader und Import-& Exportdrehscheibe. In diesem Gebiet wird Tradition noch groß geschrieben und auf vielen Wasserwegen herrscht nach wie vor rege Betriebsamkeit. Große Daus, voll beladen mit Waren, die auf ihren Transport in die Nachbarländer, wie den Iran, warten, liegen hier Seite an Seite mit den wendigen Abras, die als Wassertaxi genutzt werden und Passagiere von Deira nach Bur Dubai übersetzen. Für nur 1 AED (25 Cent) pro Fahrt ist das eine von Dubais billigsten Touristenattraktionen und eine sehr angenehme Möglichkeit, sich die Architektur der Altstadt aus einem etwas anderen Blickwinkel anzusehen.
Das aus dem neunzehnten Jahrhundert stammende Bastakiya Viertel im Stadtteil Bur Dubai ist kulturelles Erbe und zugleich Heimstatt einer der führenden Galerien der Stadt, der Majilis Gallery, sowie des Dubai Museums. Wunderschön und mit viel Liebe restauriert, durch enge gewundene Gassen, vorbei an den zahllosen Windtürmen, findet man hier in der Altstadt auch ein beliebtes arabisches Teehaus, das in jedem noch so kleinsten Detail zeigt, dass es dazumal zur Erholung der Emirater, der Bevölkerung des Emirats, errichtet wurde. Dieser unglaublich friedliche und historische Teil der Stadt ist der perfekte Ort, um ganz in Ruhe einen Blick auf Dubais Geschichte zu werfen.
In Dubai, der Stadt der weitläufigen Autobahnen, nutzt man für alle Wege gemeinhin das Auto, aber in der Altstadt, zwischen den riesigen alten Souks, inmitten der bunte Menschenmenge, kann man einen ganzen Tag zu Fuß verbringen und sich durch die zahllosen kulinarischen Köstlichkeiten probieren.
Die Altstadt gibt sich oft hektisch und manchmal auch penetrant, aber sie fühlt sich wahrlich authentisch an und es fällt einem schwer, sich nicht von den vielen historischen Attraktionen in den Bann ziehen zu lassen.
Das Reisen in Dubai hat sich seit der Eröffnung der Metro 2009 erheblich verändert. Eine Fahrt in den modernen Zügen, welche die Altstadt unterirdisch durchqueren und den Rest der Stadt auf erhöhten Viadukten befahren, ist eine großartige Gelegenheit, die Stadt kennen zu lernen.
Dennoch sind Taxis auch heute noch das bevorzugte Transportmittel und dank einer Flotte von rund 6.000 Fahrzeugen und 10.000 Fahrern drängen sich die charakteristischen sandfarbenen Autos dicht an dicht auf den Straßen dieser Stadt. Die Taxifahrer in Dubai stammen vorwiegend aus Südasien, üblicherweise aus Indien, Pakistan oder Sri Lanka und es ist allgemein bekannt, dass sie gerne in Lokalen eine Pause einlegen, in denen Gerichte aus ihren Heimatländern serviert werden.
Bezirke wie Karama, Satwa und Deira liegen im „alten“ Dubai und dank der großen asiatischen Gemeinschaften in diesen Bezirken findet man hier die besten und authentischsten indischen und pakistanischen Restaurants. Paki Sufi gilt als eines der besten, nicht zuletzt danke seines ausgezeichneten Essens, der geselligen Atmosphäre und seiner Nähe zu den großen Taxizentralen. Hier gibt es die üblicherweise scharf servierten Gerichte und Spezialitäten des Tages auch zum Mitnehmen oder vom Lieferservice direkt nach Hause geliefert – allerdings ist es viel unterhaltsamer, seine Zeit in diesem geschäftigen Restaurant zu verbringen und sich von den Stammgästen leckere Menütipps zu holen.
Ravi’s gilt als Institution und wahrer Geheimtipp in Dubai, bekannt für sein ausgezeichnetes und dennoch leistbares pakistanisches Essen. Das von zwei Generationen der Familie Abdul Hameed geführte erste Restaurant in Satwa wurde 1978 eröffnet, heute gibt es noch zwei weitere Niederlassungen in Karama und Al Nadha.
Hier wird kein Wert auf Pomp und Chichi gelegt. Die einfache Einrichtung mit Plastiktischdecken und Einwegbechern unterstreicht die hervorragend zubereiteten Gerichte und es ist die Liebe zur Tradition, die dazu führt, dass Menschen aller Nationalitäten und Bevölkerungsschichten immer wieder gerne hierher zurückkommen. Das Restaurant ist immer rappelvoll und 22 Stunden täglich geöffnet, es schließt nur für eine kurze, zwei Stunden dauernde Vorbereitungs- und Lieferpause zwischen 3 und 5 Uhr morgens. Gäste finden hier einen beliebten Familienbereich, einen Außenbereich und einen geschäftigen Mitnahme-Service. Clubbesucher schätzen Ravi`s außerdem für einen schmackhaften Mitternachtssnack oder frühmorgendlichen Imbiss.
Die Rohstoffe werden direkt aus Indien und Pakistan importiert, um Authentizität zu gewährleisten, die traditionellen Roti Fladen werden direkt vor Ort in einem Tandoor zubereitet und am riesigen Grill garen Spieße aus frischem Hammel-, Huhn- und Rindfleisch bis zur kulinarischen Perfektion. Vegetarier kommen hier unter anderem mit Spezialitäten wie Paneer (indischer Frischkäse) und der Spezialität des Hauses, Linsen Dhal, auf ihre Kosten.
Die beliebtesten Gerichte sind gegrilltes Hühnchen Tikka und sahniges Butterhähnchen, aber egal wen man in Dubai fragt, jeder wird bestätigen, dass man hier einfach exzellent speist.
Der Fischmarkt in Deira ist seit der Gründung Dubais ein wichtiger Bestandteil der Stadt. Hier herrscht ein geschäftiges reges Treiben und man besucht den Markt am besten morgens, wenn der Fang des Tages frisch eintrifft. Auch exotischere Angebote kommen nicht zu kurz, wie Babyhai und jede Menge Hammour (auch als Zackenbarsch bekannt), ein in Arabien besonders beliebter fleischiger weißer Fisch. Frühmorgens trifft man hier zahlreiche Köche, die sich mit frischen Meeresfrüchten eindecken, die man anderswo nur selten bekommt. Und auch wenn er nicht unbedingt als die bekannteste oder offensichtlichste Touristenattraktion gilt, so ist der Fischmarkt definitiv einen Besuch wert: der arabische Kaviar ist das perfekte Mitbringsel für die Lieben zu Hause.
Die lauten Händler buhlen um die Aufmerksamkeit der Käufer und bieten wettbewerbsfähige Preise, dennoch gehört Feilschen einfach dazu. Die Atmosphäre ist ungestüm und chaotisch, aber die Verkäufer sind allesamt freundlich und bereiten den Fisch auf Anfrage auch gerne küchenfertig zu. Auf Wunsch begleiten Sie Träger mit Schubkarren über den Markt und transportieren Ihre Einkäufe.
Gleich neben dem Fischmarkt befindet sich ein riesiger Obst- und Gemüsemarkt, auf dem frische, bunte Ware in unzähligen Sorten verkauft wird. Es gibt auch einen Fleischmarkt und viele Bewohner Dubais besuchen ihn wegen seiner unschlagbaren Preise und um die lokalen Produzenten und Händler zu unterstützen.
Arabische Gewürze erfuhren einen weltweiten Boom, seit der Koch und Gastronom Yotam Ottolenghi Sumach und Za’atar salonfähig machte. Heute sind diese Gewürze auch in den Supermärkten erhältlich, dennoch lohnt sich ein Ausflug zum traditionellen Gewürzbasar Dubais, wo man sich mit großen Mengen aller nur erdenklichen Sorten eindecken kann. Hier erwarten den Besucher zahllose Läden und Stände, dicht aneinander gedrängt, die sich gegenseitig Konkurrenz machen, es schadet also nicht, ein wenig durch den Markt zu bummeln und zu feilschen.
Die meisten Händler stammen aus dem Iran und bringen ein umfassendes Wissen mit, welche Gewürze zusammenpassen und die Gerichte verfeinern. Sie freuen sich, ihr Wissen zu teilen und ermutigen die Besucher, neue Aromen zu probieren. Aromen wie Zimt, Safran, Kurkuma und Muskatnuss sind die Grundlage der traditionellen Gerichte des Emirats, die zusätzlich mit Trockenfrüchten wie Aprikosen und Pflaumen sowie Mandeln und Pistazien verfeinert werden.
Aber die Händler geben nicht nur Kochtipps, sie verkaufen auch natürliche Kosmetikprodukte und ganz besondere Raumdüfte oder medizinische Kräuter, die für Tees verwendet werden. Aber die größte Attraktion für die Gourmets sind die Safranhändler – dies ist der richtige Ort, um dieses teure Gewürz zu einem unglaublichen Preis zu kaufen.