Das Wort „bree” auf Afrikaans bedeutet „breit”, und diese weite, fußgängerfreundliche Straße wurde in kurzer Zeit zu einer begehrten Adresse für Food-Kultur. Zwei der ursprünglichen Pächter eröffneten hier eine Küche zwischen einer Reihe von Fieberbäumen mit Blick aufeinander. Das Café Frank begann als Rostisserie 360, wo Deborah Wynne goldbraun gebratene Hähnchen aus Freilandhaltung und gesunde Salate verkaufte. Auch Jason Lilley war mit dem Brotbacken für das Jardine Restaurant beauftragt – sein Licht brannte als einziges in einer Straße, die in der Nacht praktisch vollkommen verlassen war – das nun die Jason Bakery ist. Dann eröffneten die Visionäre hinter der Kaffee-Kette Vida e Caffe eine erstklassige Bierhalle mit dem Namen „& Union“ unter der St. Stephen’s Kirche, bevor irgendjemand den Begriff ‚Handwerk‘ als Beschreibung für das Brauen verwendete. Dann kam Skinny laMinx, das Handtaschenlabel Missibaba zog in die Nummer 229 ein, und die schwedische Modedesignerin Alexandra Höjer eröffnete ihr Atelier neben dem Café Frank. Jede dieser Frauen hatte mit einem Stand im Neighbourgoods Market in Woodstock begonnen, und so hatte eine Missibaba Pfauen-Clutch in der Hand oder das Skinny laMinx ‚Herden‘-Kissen auf der Couch für Kapstädter, die sich in der Szene auskannten, bereits Kultstatus. Nun gibt es hier eine ständig wachsende Anzahl an Speiselokalen und Design-Geschäften an der Straße, die einige als die ‚lange Straße der denkenden Menschen‘ bezeichnen.
Südafrikas älteste fruchttragende Rebe wächst im Hof des Heritage Square, einer restaurierten Gruppe von Stadthäusern aus dem 18. Jahrhundert zwischen der Buitengracht und Bree Street. Glücklicherweise befinden sich zwei städtische Weinlokale auf jeder Seite des Gebäudes: Am Eingang von der Hout Street aus befindet sich Dorrance Wines von Christophe Durand, und am Eingang von der Shortmarket Street aus befindet sich das Signal Hill Wines, das Jean-Vincent (JV) Ridon gehört – der sich beeilt, die Beschilderung der historischen Rebe in Crouchen Blanc zu korrigieren. Seine Nachforschungen führten ihn zur Überzeugung, dass es sich um die Sorte Gros Chenin handelt, und als Champion der städtischen Weingüter war er der erste, der deren Früchte 2011 verlas, presste und in Flaschen füllte. Vereinbaren Sie einen Termin für einen Kauf des The Threesome Methode Cap Classique direkt ab Hof, und Ridon wird das Degorgement vornehmen, so dass er genau dort und dann genossen werden kann.
winery.co.za
dorrancewines.com
Der Riebeeck Square befindet sich neben dem Heritage Square und dient als Parkplatz, was nicht allzu weit von seiner ursprünglichen Bestimmung entfernt ist: früher diente der Platz zum Ausspannen der Ochsenwagen. In der Nähe befindet sich eine Skulptur des kürzlich verstorbenen südafrikanischen Künstlers Paul du Toit mit dem Namen Into Tomorrow. Zwei Bronzefiguren, die miteinander verschmelzen, stellen Solidarität und Zusammenarbeit dar und sitzen auf einer gebogenen Bank mit Mosaikarbeiten in kräftigen Farben, die in Zusammenarbeit mit Rock Girl gebaut wurde – einer Initiative für die Schaffung sicherer urbaner Räume. Für die Township Langa ist eine Schwesterinstallation geplant. Du Toit, ein erfolgreicher Künstler, dessen Arbeiten durch kräftige Farben und eine naive, kindlich anmutende Machart gekennzeichnet sind, würde seine Zeit zwischen seinen Ateliers in Kapstadt und New York teilen. Und obwohl er die Enthüllung von Into Tomorrow nicht mehr miterleben durfte, würde er sicher lächeln beim Gedanken an Menschen, die innehalten, um das Werk zu genießen, während die Massen am ersten Donnerstag im Monat die Bree Street (in der einen Nacht im Monat, an der die Galerien ihre Tore bis spät in die Nacht hinein offen halten) bevölkern.
pauldutoit.com
first-thursdays.co.za
In der Bree Street Nr. 201 gibt es immer ein faszinierendes Schaufenster und ein Fahrrad zu sehen, das davor abgestellt ist. Hier ist die Heimat von Skinny laMinx, einem Designerunternehmen und –geschäft, das von Heather Moore ins Leben gerufen wurde und dessen Türen 12 Tage vor Weihnachten 2011 geöffnet wurden. „Ich war auf der Suche nach einem Atelier mit einem kleinen Showroom“, so Moore, „und so war die Entscheidung, eine schmierige kleine Motorradwerkstatt zu übernehmen, die nur zehn Minuten zu Fuß von mir zu Hause und einen halben Häuserblock von meinem Lieblings-Frühstückscafé entfernt war, denkbar einfach, trotz der Tatsache, dass damals in der Bree Street nicht allzu viel los war.“ Was sich als eine brillante Entscheidung herausstellte. Die Bree Street blühte geradezu auf, und innerhalb eines Jahres eröffnete Paul Smith wenige Türen weiter sein Geschäft. Moore begann als Illustratorin und verkaufte online Papierschnitte und Siebdrucke. Sie versteht den Wert einer vereinten Bree Street Gemeinschaft, und zusammen mit anderen Geschäftsinhabern schuf sie in der Folge das Fine Living District. „Wir erstellen eine Karte mit erstklassigen Einzelhandelsgeschäften im Stadtzentrum“, sagt sie. „Und wir arbeiten daran, diesen Bereich als Shopping-Ziel für lokale Produktion der Spitzenklasse zu fördern.“ Schürzen, Geschirrtücher und Umhängetaschen von Skinny laMinx stehen für leichte Geschenke, die einfach in den Koffer gepackt werden können und tragen ein Label, das unverkennbar für Kapstadt steht.
skinnylaminx.com
finelivingdistrict.co.za
Hinter einer Reihe identischer Fassaden machten drei Fachleute, die auf jeweils eine Zutat spezialisiert sind, in kurzer Abfolge ihre Lokale auf: Culture Club Cheese, Bacon on Bree und Mothers Ruin – ein Käsegeschäft, ein Charcuterie-Spezialitätengeschäft und eine Gin-Bar. Ein klarer Hinweis dafür, dass die Bree Street ein Barometer für die Food- und Drink-Szene von Kapstadt ist. Die Bar kam als erste und stellt eine Vitrine für die letzte Obsession der Welt dar. Dann begann Richard Bosman, der sich bereits einen Ruf mit seinem Rohschinken von Tieren aus Weidehaltung gemacht hatte, diesen Bacon zwischen Scheiben aus Sauerteigbrot zu verkaufen. Und Luke Williams (der ursprünglich in der Londoner La Fromagerie arbeitete) kam frisch von einer Tour zu den handwerklichen Käsehersteller Südafrikas, bereit, deren Waren zu verkaufen. Sie alle treten in die Fußstapfen von Andy Fenner, der sich für den Ursprung engagiert und weniger bekannte Fleischschnitte im Frankie Fenner Meat Merchants fördert. Der im Herzen der Bree Street gelegene Heritage Square ist seit jeher ein Knotenpunkt für neue Restaurants, und nun beschaffen sich dort Gourmets die Zutaten bei den Spezialisten – nämlich im Chefs Warehouse. Diese Straße wird praktisch mit allen Geschmacksrichtungen versorgt, und wenn eine neue Trendwelle losbricht, dann wird das wahrscheinlich hier passieren.
cultureclubcheese.co.za
mothersruin.co.za
http://bacononbree.com/